Namahage Knife Play

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Mit Namahage Knife Play verarbeitet er [Thomas Hörl] die Zeremonie um den japanischen Namahage, eine Figur die, ebenfalls zu zweit auftretend, ähnlich wie der österreichische Nikolaus und Krampus agiert. Sie erscheinen in den Neujahrstagen, erkundigen sich nach dem Betragen der Kinder und werden darüber hinaus in den besuchten Häusern verköstigt. Eine Besonderheit stellen die mitgebrachten Attribute, ein Messer (Hocho) und das Glückwunschfässchens (Iwa Taru) dar. Beginnt das Kind bei ihrem Auftritt zu weinen, verheißt dies der Sage nach Glück.
''Mich interessiert die zwischen Täter und Opfer, Aktiv- und Passiv-Sein divergierende Rolle der Kinder, die selbst auch zu Darstellern dieser Figur werden, wenn sie die Erwachsenen nachahmen'', so Hörl. In seiner Performance ritzte er einen langen Schnitt in den Rasen vor der Tokyoter node gallery, in der Ausstellung und Performance stattfanden, und trieb 15 Zaunpfähle mit einem Hammer in diese ''Wunde''. Eine einmalig durchgeführte Handlung, für die Videoaufzeichnung wird die Insezenierung allerdings wiederholt. Die Vertiefungen sind dann schon vorhanden, fast spielerisch werden sie weiter ''genützt'', durch die Aufnahme beliebig oft wiederholbar. Während später vor der Galerie Gras darüber wachsen wird oder auch die Narben sichtbar bleiben, ist die Tat medialisiert, per Knopfdruck abspielbar. Hörl verkehrt die beiden Grundgrößen von Kultur und Natur, führt eine positive menschliche Abgrenzung ad absurdum, die gedoppelte Verletzung einer prä-domestizierten Natur, Falschheit der Wertung, Eigenverletzung. Er geht auch auf die sexuelle Ebene (im Galerieraum finden sich zwei Strohballen mit Reißverschluss- und Metallkettenhälften) – die Praxis des ''Knife Play''.

(Quelle: http://ausreisser.mur.at/online_art/zeit-die-raum-schafft)

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KATEGORIEN: FILM UND VIDEO

Produktionsland

JP : Japan

Produktionsjahr

2008

Ton

Originalton

Format

5:4

Farbe

Farbe