Medien She Was Also There

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Teil 1 der Trilogie einer Verwandtschaft

Ein Kamerablick schweift über griechische Ruinen, über Landschaft und – beiläufig – auch immer wieder über eine Person. Diese Person ist auch vorhanden. Sie teilt(e) das Leben der Person hinter der Kamera, ist jedoch nie Hauptfokus. Als visuelle Basis zugrunde liegend, dient ein Urlaubsvideo. Die Qualität der Wiedergabe wurde nicht verändert. Die Doppelbilder und Schatten wurden als Zeitzeugnisse belassen, sie verstärken die Plastizität und die Vielschichtigkeit der zeitlichen Ebenen.
29 Jahre nachdem dieses Urlaubsvideo gedreht wurde, erzählt mein Großvater (der Mann hinter der Kamera) die Geschichte, wie er meine Großmutter (die immer wiederkehrende Person) kennengelernt hat und wie sie geheiratet haben. Diese beiden erzählerisch sehr reduzierten Situationen sind nicht alltäglich, auch wenn sie es scheinen. Sie sind am Ende des Zweiten Weltkriegs in Frankreich, Deutschland und Tschechien/dem ehemaligen Sudetenland verortet und werfen einen Blick auf zwischenmenschliche Wahlmöglichkeiten. Verschiedene zeitliche Ebenen bestimmen dieses Video. Es wird eine Vorvergangenheit besprochen, die sich in ihrer Vergangenheit der visuellen Ebene wiederfindet, und doch gleichzeitig in die Gegenwart geholt wird. Dies geschieht einerseits durch das aktuelle Erzählen, Erinnern, das Rückblicken. Andererseits ist dies aber auch durch eine Tonaufnahme gegeben, die durch das ganze Video hindurch präsent ist. Es sind dies Geräusche, die in der leerstehenden Wohnung der beiden aufgenommen wurden. Ich versorge die zurückgelassenen Pflanzen und Gegenstände. Mögliche Übereinstimmungen zwischen Erzählung und Geräuschkulisse sind zufällig, bringen die Zeiten wiederum durcheinander und verdichten die Inhaltlichkeit.

(Quelle: http://umlaeute.mur.at/Members/nap/projects/she-was-also-there/)

Kategorien: Film und Video

Produktionsland

AT : Österreich

Produktionsjahr

2008

Ton

mit Ton

Format

5:4

Farbe

Farbe
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