Medien Blink

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Für Blink wurden Augenpaare aus gefundenem Filmmaterial herausgeschnitten, isoliert und in den Filmstreifen ''eingeschnitten''. Durch diesen Akt der physischen Bearbeitung und Zerstückelung des Filmbildes werden horizontale Schnittlinien, Spaltungen im Material ins Bild gerückt. Wie im Film Un chien andalou von Luis Bunuel und Slavador Dali, in dem ein Schnitt durch das Auge vollzogen wird - Paradebeispiel der Filmmontage -, suggerieren auch hier die hineingeschnittenen und isolierten Augen, dass jede filmische Wahrnehmung eine Zerschneidung und Montage unserer visuellen Wahrnehmung darstellt. Die Filmwahrnehmung und die Möglichkeiten der Bewegtbild-Montage haben daher viel mit der Illusionserzeugung des Zauberkünstlers gemein, weil sie unserem Blick nur das preisgeben, was sie uns sehen lassen wollen - alles andere wird ausgespart.

Blink rückt zwar mit der horizontalen Schnittlinie im physischen Filmstreifen etwa für den Betrachter Unsichtbares ins Bild, entlarvt jedoch die Magie des Films nicht, sondern verweist in der Ausschnitthaftigkeit und Reduktion der Bilder darauf, dass hinter den bewegten Bildern immer etwas verborgen bleiben wird.

(Siegfried A. Fruhauf)

Kategorien: Film und Video

Produktionsland

AT : Österreich

Produktionsjahr

2008

Ton

mit Ton

Format

5:4

Farbe

Schwarz / Weiß
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