Programm 2018

BLICKLE ARCHIVE SERIES #31
Shrinking Cinema: The Palais des Beaux Arts Wien
14. Dezember 2018

Das heutige Bestreben, das Bild so nah wie möglich an die Retina zu bringen, hat dazu geführt, dass das Kino und die herkömmliche Projektion auf die Leinwand ihren gemeinschaftlichen Charakter eingebüßt haben. Wie kann es nun gelingen, den seit einhundert Jahren mehr oder weniger unveränderten physischen Kinoraum und seine soziale Komponente, das gemeinschaftliche Erleben, zu erhalten? Hat sich mit diesen Veränderungen nicht auch die Form der bewegten Bilder gewandelt?
Der erste Abend der Serie Schrinking Cinema ist dem Palais des Beaux Arts Wien gewidmet. Mithilfe eines WLAN-Routers umgibt das virtuelle Palais ein im Jahr 1908 erbautes Jugendstilgebäude gleichen Namens mit einer Daten-Cloud aus Auftragsarbeiten und Texten. In dem hiermit entstehenden noch undefinierten Raum zwischen der Geschichte dieses Wiener Gebäudes und seiner buchstäblichen, aber unsichtbaren Umwelt fungieren Daten als Schnittstellen für die Reproduktion und Darstellung von Kunst und Institutionalität im postdigitalen Zeitalter. Im Mittelpunkt dieses Abends stehen die konzeptuellen Bedingungen einer traditionellen Projektion. Was ändert sich, wenn das Kino plötzlich Funktion eines überdimensionierten Containers für eine Website einnimmt? (The Palais des Beaux Arts / Claudia Slanar)

Mit Arbeiten von Juniper Foam, Lucrecia Dalt, Nikola Hansalik und Carlos Carcaré, Sophie Wagner, Seth Lower, Alexandra Wanderer, Anthony Carfello, Cynthia Pachikara und Tom Lonner

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #30
Videokunstgeschichten
16. November 2018

Im Zuge der Veranstaltung VIDEO/KUNST/ARCHIV an der Universität für angewandte Kunst Wien am 15.11., fand an diesem Abend ein Programm mit Arbeiten des Videokünstlers Marcel Odenbach, kuratiert von Slavko Kacunko, sowie eines mit Arbeiten aus dem Ursula Blickle Video Archiv statt. In der Gegenüberstellung von Videoarbeiten aus 4 Jahrzehnten ließen sich historische Verwandtschaften, unterschiedliche ästhetische Praxen sowie Schnittstellen zu anderen Feldern entdecken.

Marcel Odenbach: Video Geschichten, Erinnerungen und Konzidenzen
Die Distanz zwischen mir und meinen Verlusten, 1983, 10 min
Estar de pie es no caerse (Stehen ist nicht umfallen), 1989, 5 min
Das große Fenster - Einblick eines Ausblicks, 2002, 34 min
Im Schiffbruch nicht schwimmen können, 2011, 9 min

Arbeiten aus dem Ursula Blickle Video
Gerda Lampalzer, ... and the sphinx thinks ..., 1993, 21 min
Katrin Hornek, Studies After Nature, 2016, 9 min
Lisa Truttmann, The Courser, 2018, 15 min
Katharina Schaar, Chance Meeting / Zufallsbegegnung, 2016, 6 min
Victoria Preuer, Kanten (Grenzen), 2016, 4 min

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #29
Das Interview II: Interviews und das Begehren der Emanzipation
14. November 2018

Im Gespräch mit der Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Angelika Bartl (Berlin) steht das besondere Begehren der Emanzipation, das die vorgestellten Videos miteinander verbindet, im Zentrum der gemeinsamen Überlegungen. (Antonia Rahofer)

Programm
Julika Rudelius, Your Blood is As Red As Mine, 2004, 16:27 min
Ingrid Wildi Merino, Portrait Oblique, 2005, 14 min
Alejandra Riera, Hot Water - l'eau chaude, 2001, 33 min

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #28
Das Interview I: Befragen und gestehen, verhören und verstehen. Das Interview als künstlerische Selbsttechnik
9. November 2018

Gastkuratorin Antonia Rahofer spricht mit dem Film- und Medienwissenschaftler Marc Ries (Offenbach/Main) über das Interview als Praxis des Legitimierens, Gestehens, Verteidigens oder Verweigerns. Um welche spezifischen Entwürfe des Selbst und der anderen handelt es sch hierbei, und wie ist es um das Potenzial des Interviews bestellt, zu einer kritischen Selbstbeobachtung von Gesellschaften beizutragen?

Programm
Martha Rosler, Losing. A conversation with the Parents, 1977, 18:39 min
Jeanne Faust, Interview, 2003, 8:15 min
Isa Genzken, Warum ich keine Interviews gebe, 2003, 10 min
Joerg Burger, Exploration, 2003, 19 min
Cornelia Sollfrank, I DON'T KNOW. Gespräch zwischen Cornelia Sollfrank und Andy Warhol, 1968/2006, 15:21 min

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #27
Lisa Truttmann
15. Juni 2018

Ein Kurzfilmprogramm mit experimentellen Arbeiten, die Lisa Truttmann in Kalifornien und Shanghai gedreht hat. Darin geht es um rurale wie urbane Landschaften und wie sich gesellschaftspolitische und ökonomische Verhältnisse darin einschreiben. Gleichzeitig spürt die Künstlerin den kulturellen Eigenheiten der jeweiligen Orte, an denen sie sich länger aufgehalten hat, nach, und versucht, sie mit den eigenen Beobachtungen einer "Fremden" zur Deckung zu bringen. Das schafft in subtilen Bild/Ton-Montagen meist mehr Lehrstellen, denn Erklärungen, sowie Projektionsflächen für zukünftige Erzählungen.

Programm
I Told you Once and I'll Tell you Again, 2012, 5:04 min
Water Fields, 2013, 3:31 min
Anything Can Happen, 2013, 4:13 min
Birds, Clocks and Toolboxes, 2014, 2 min
Babash, 2014, gemeinsam mit Behrouz Rae, 9:09 min
Petie, 2014, 7:20 min
Tabula Rasa, 2015, gemeinsam mit Elizabeth Webb, 7:30 min
6500, 2015, 8:45 min
The Courser (Arbeitstitel), 2018 (in progress), ca. 15 min
Rooftops (Arbeitstitel), 2018 (in progress), Auszüge, ca. 5 min
Tarpaulins (Trailer), 2017, 2 min

 

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #26
kozek hörlonski: Uninvited und andere Begegnungen
31. Januar 2018

In ihren neuesten Arbeiten widmen sich kozek hörlonski (Peter Kozek und Thomas Hörl) Mythen, Sagengestalten und historisch belegten Charakteren, die sie wiederbeleben, um ihre Aussagekraft für die Gegenwart zu überprüfen.
Uninvited wurde mit Alexander Martinz für den Kunstraum Lakeside in Klagenfurt konzipiert und spielt mit Orten und (Film-)Genres. Koo-Koo The Bird Girl ist eine performative Umkehrung von Schaulust und Exotismus, Kompositum III/GOLEM (gefördert von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien) schließlich die Dokumentation einer Performance im öffentlichen Raum nicht unweit des Belvedere 21, in dem nicht nur ein Golem (wieder)auftaucht.

 

 

BLICKLE ARCHIVE SERIES #25
Nina Rike Springer. Guilty Feet
24. Januar 2018

Nina Rike Springers Videoarbeiten entstehen an der Schnittstelle von Performance, Fotografie und bewegtem Bild. Sie arbeitet mit einem Zeichensystem aus Figuren bzw. Posen. Sie sind aus alltäglichen Verrichtungen abgeleitet, aber doch so diszipliniert, als wären sie die ultimative Äußerung einer bestimmten Handlung. Gleichzeitig sind sie abstrakte Zeichen. Sie wollen sich keiner konkreten Deutung beugen, aber deuten manchmal Befindlichkeiten, wie Erschöpfung und Aufbruch. [...] Die Verwendung des Körpers als Zeichen reicht in die frühesten Serien zurück. Auch die Badehaube als Uniform für den Kopf ist von Anbeginn dabei: Auf einem Flohmarkt erstmals in orange und blitzblau erstanden, ist sie seither Begleiterin. (Ruth Horak)